Die EMP Plattenkiste zum 15.04.2022
Armored Saint – March Of The Saint
Es gibt Bands, die immer weit unter dem musikalischen Radar liefen. Bands, die nie den Erfolg zugesprochen bekommen haben, welchen sie eigentlich verdienten. So auch bei Armored Saint und ihrem Debütalbum „March Of The Saint“. Die EP war eine Offenbarung, wenn es um markante Riffs und Ohrwürmer ging. Das erste Album reihte sich direkt ein, aber war eben nie wirklich erfolgreich. 1984 erschienen, hat das Ding nun fast 40 Jahre auf dem Buckel und es wurde längst Zeit für eine Neuauflage. Insbesondere Vinyl-Freunde schauten oft vergeblich bei den bekannten Bezugsquellen. Nun gibt es das Teil in einer farbigen Neuauflage. Die Liner Notes sind ebenfalls neu, on top gibt es noch unveröffentlichte Fotos. Nein, kein neues Mastering, was aber hier sicher nicht von Bedeutung ist. Nein, vielmehr bekommt man nun ein Stück Musikgeschichte, wie sie damals geschrieben wurde. Kann man nur hoffen, dass das Ding nun mehr Erfolg erhält.Eddie Vedder – Ukulele Songs
Mit Pearl Jam ist Eddie Vedder wohl einer der letzten Grunge-Götter. Drogen und andere Schicksals-Schläge haben die Szene doch sehr ausgedünnt. Und ja, er ist ein großartiger Sänger. Dies zeigt sich bei seinem ersten Soloalbum „Ukulele Songs“ eindrucksvoll. Kann man minimalistischer agieren als mit einer „Spielzeug-Gitarre“ und der Stimme? Wohl kaum! Natürlich darf man sich eine vollständige Band wünschen, aber hey, ein Recht darauf hat man nicht. Vedder ist und bleibt eben Sänger, auch wenn er seine Ukulele liebt. Ohne Kompromisse, vollständiger Verzicht auf Raffinessen und mit einem stellenweise schweren Herzen, gibt er sich hier insbesondere Liebesliedern hin. Keine Ausbrüche, stets fragil und zerbrechlich, arbeitet sich Eddie Vedder durch 16 Songs in rund 35 Minuten. Man bekommt einfach dies serviert, was man von Eddie Vedder erwartet: Eine Stimme, die einen in ihren Bann zieht. Jahrelang schwer erhältlich, erscheint auch nun diese Platte endlich wieder für Vinyl-Freunde!From Autumn To Ashes – Holding A Wolf By The Ears
Damals, als Screamo derart angesagt war, dass jeder „Emo-Bengel“ davon sprach, lieferte die Band From Autumn To Ashes ein Album ab, welches noch Jahre nachklingen sollte. Ja, natürlich ist die Rede von „Too Bad, You’re Beautiful“. Was für ein Koloss von Album, welches jüngst ebenfalls eine neue Vinyl-Auflage erhalten hat. Nun ist aber „Holding A Wolf By The Ears“ an der Reihe, welches im Jahre 2007 irgendwie unterging. Grund könnte sein, dass From Autumn To Ashes mit „Abandon Your Friends“ damals keinen Gefallen taten. Dieses erschien 2005 und muss rückblickend als unüberlegter Schnellschuss deklariert werden. Doch widmen wir uns nun besser diesem Album hier. „Holding A Wolf By The Ears“ ist eine Platte, die keine Verschnaufpausen zulässt. Auf den Punkt gebracht und mit allen Trademarks ausgestattet, macht das Album richtig gute Laune. Von schnellen Moshern bis hin zum Clean-Gesang passt hier Alles. Bockstarkes Teil!Of Mice & Men – Echo
Das dritte Album nach Austin Charlie. Das dritte Album, bei dem Bassist Aaron Pauley an Mikrofon zeigen muss und das dritte Album, welches erneut zeigt, dass Of Mice & Men eine gestandene Truppe sind. Mit 10 Songs und rund 40 Minuten Spielzeit zeigt man, dass die Band einfach ihr Ding macht und es keinesfalls Aussetzer gibt. Rundum stimmig und souverän agiert man und dies macht auch bereits der Opener „Timeless“ klar. Der Titel ist geradezu Programm für das ganze Album „Echo“. Auffallend ist, dass der Thrash-Touch reduziert wurde und man sich nun mehr den Headbanger-Passagen gewidmet hat. Dies beschwert der Sache aber wahrlich keinen Abbruch, sondern unterstreicht die Songs mehr denn je. „Obsolete“ ist ein herrlicher Ohrwurm, der sofort mitreisst, während „Pulling Teeth“ mit massiven Growls auffährt. Moderner Metal wird hier wunderbar zelebriert und fesselt durchweg. Keine schwacher Song, nur Granaten und herrlich eingängig. Nun auf farbigem Vinyl!Beastie Boys – Aglio E Olio
Jeder kennt die Beastie Boys. Und ja, die Hip Hop Band ist weit über die Genre-Grenzen hinweg bekannt. „Sabotage“ und „Fight For Your Right“ sind natürlich Mega-Hits, aber hey, die Band kommt ursprünglich aus einer anderen Ecke. Als kleinen Geheimtip darf man „Aglio E Olio“ bezeichnen, denn mit Hip Hop hat die Sache hier gar nichts zu tun. Vielmehr sprechen wir von einer EP, die 8 Hardcore-Songs auffährt. Im Stile von Minor Threat gaben sich die Herren im Jahre 1995 nämlich noch so der Musik hin. Ja, da war die Band bereits schon fest im Hip Hop verankert, störte die Band aber nicht. „Hello Nasty“ quasi in der Mache, hörten sich die Beastie Boys Hardcore-Platten an und dachten sich „klar, können wir auch“. Gesagt und getan, erschien die EP kurzerhand und erhält nun eine Neuauflage. Sollte man sich auf jeden Fall anschaffen als Fan der Band!Kategorien: musik Peter News Reviews
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