"Illuminator" CD von Gift

Das Jahr 2020 war sicher nicht der ideale Zeitpunkt, um eine Band zu gründen, insbesondere für eine Gruppe von Musikern, die noch nie zuvor zusammen gespielt haben. Aber für das New Yorker Rockquintett GIFT war diese seltsamste aller Zeiten die glückverheißende Kulisse für einen mutigen neuen Sound – eine schwindelerregende Mischung aus frühem Shoegaze, klassischem Alternative Rock der 90er und sogar modernem Pop. Dass GIFT auf ihrem 2022 erschienenen Debütalbum Momentary Presence einigermaßen fertig waren, war tatsächlich ein Beweis für die kreativen Möglichkeiten, die tief in ihnen schlummerten. Nun ist Illuminator, ihr am 23. August erschienenes Debütalbum für das angesehene New Yorker Independent-Label Captured Tracks, die lang erwartete Belohnung für die immer stärker werdende musikalische und menschliche Chemie von GIFT. Und während Anspielungen auf Label-Vorreiter wie Beach Fossils, DIIV und Wild Nothing offensichtlich sind, führen GIFT diese Elemente für den gegenwärtigen Moment in wundersame neue Gefäße – elegant, oft tanzbar und häufig hypnotisierend. GIFT – Sänger/Gitarrist TJ Freda, die Multiinstrumentalisten Jessica Gurewitz und Justin Hrabovsky, Schlagzeuger Gabe Camarano und Bassist Kallan Campbell – sind fest in der New Yorker Szene verankert als Talentkäufer, Fotografen, DJs, Tontechniker, Art Directors und, im Fall von Campbell, als Besitzer des beliebten Brooklyner DIY-Veranstaltungsorts Alphaville. GIFT stellte Illuminator mit „Wish Me Away" vor, ihrem ersten neuen Song in den 18 Monaten seit dem Debüt. Mit seinen eingängigen Gitarrenlinien, treibenden Rhythmen, fesselnden Vocals und bewusstseinserweiternden akustischen Schnörkeln ist „Wish Me Away" das perfekte akustische Sprungbrett von Momentary Presence zu dem, was GIFT als nächstes tun werden. Es ist auch eine starke Erinnerung daran, dass man das Funkeln in den Augen bewahren kann, selbst wenn man das Gefühl hat, dass einem alles entgleitet. In Songs wie „Light Runner", „Going In Circles" und „Destination Illumination" zeigt Freda ein neu gewonnenes Selbstvertrauen und eine neue Vielseitigkeit und betrachtet Popmusik als Vehikel. Der unerbittliche, oft schmerzhafte Tanz der Liebe hat noch nie so berauschend geklungen wie auf „Going in Circles", während das schrille Tongedicht „Water in My Lungs" das unwirkliche Gefühl heraufbeschwört, einem romantischen Partner dabei zuzusehen, wie er sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne aus dem Blickfeld verschwindet. „Dieses Album hat viele Themen wie schnelles Vergehen, Zeit vergeht und Dinge ändern sich", sagt Freda. Durchweg nehmen Freda und ihre Begleiter uns glücklicherweise einen Großteil der harten Arbeit ab: sich verlieben, Liebeskummer. Ereignisse und Momente wie Autos auf der Autobahn vorbeiziehen sehen. Menschen, die man einmal kannte, kommen und gehen. Den Verlust verschiedener Phasen betrauern. Alles gleichzeitig geschehen sehen. Aus diesen und vielen anderen Gründen wird Illuminator, Freunde, der Soundtrack zu den Lebenspunkten Ihres Lebens sein.