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von Matthias Mineur (11.01.2007) Kaum ist der Wirbel um das neueste Solo-Album von Paul Stanley abgeebbt, schon melden sich die Schminke-Rocker selbst wieder zu Wort. Wie sagte Stanley in einem Interview so inhaltsschwanger: "Ich hoffe, dass es auch irgendwann wieder ein neues Studio-Album geben wird. Allerdings nur dann, wenn ich wieder deutlich mehr Kontrolle darüber bekomme als beim letzten Mal. Sonst wäre dieses nicht interessant für mich." Was das im Einzelnen heißt, kann nur gemutmaßt werden. Fakt ist: Ob die Band tatsächlich noch im Sommer 2007 die Arbeit (Stanley: "Vorher kommt eine fabelhafte DVD auf den Markt, die sich ,Kissology' nennt. Zwei DVDs mit sechs Stunden Spielzeit, Sachen von Winterland aus dem Jahre 1975, eine Show aus dem Jahre 1976, Houston 1977, diverse Fernsehauftritte, ein wirklich tolles Package") wieder aufnimmt, ist für die geschäftliche Bedeutung der Schminke-Rocker völlig ohne Belang, gibt es doch immer noch genügend Dinge aufzuforsten, neu zusammenzustellen und in aufwendigen Verpackungen den Fans schmackhaft zu machen. Wie beispielsweise das "Alive-Boxset", das die vier bisherigen Bühnenwerke der Gruppe in einem hochwertigen Schuber zusammenfasst. CD 1 beinhaltet die unvergessene "Alive!"-Scheibe aus dem Jahr 1975, die zu den legendärsten Live-Alben der Rockgeschichte zählt. Wer Klassiker wie "Deuce", "Black diamond", "Rock and roll all nite" oder "Let me go, Rock'n'Roll" in echtem jugendlichem Charme erleben möchte, wird hier fündig. Zwei Jahre später hatten Kiss den weltweiten Durchbruch endgültig geschafft und feuerten mit dem packenden "Alive II" aus allen Rohren. Man höre und genieße Songs wie "Detroit rock city", "Love gun" und "God of thunder": Wir alle knieten damals vor dem Schallplattenspieler, obwohl die fünf seinerzeit neuen Studio-Songs, deren Qualität mit der des Live-Materials nur bedingt mithalten konnte, ein wenig die Euphorie bremsten. Dann vergingen lange 16 Jahre, bevor Kiss ihr fulminantes "Alive III" aus dem Boden stampften und sich neben einigen Klassikern der Siebziger vor allem auf Songs ihrer unmaskierten Zeit konzentrierten. Allein sieben Nummern stammten von den beiden erfolgreichsten Kiss-Alben dieser Phase "Creatures of the night" (1982) und "Revenge" (1992). Darüber hinaus gab es einige 1b-Hits á la "Heaven's on fire", "Lick it up" oder das schwülstige "Forever". Auf CD 4 dieser lohnenden Zusammenstellung findet man das Konzert vom Silvesterabend 1999 in Toronto, das Kiss ursprünglich als vierten Teil der "Alive"-Serie veröffentlichten wollten, diese Idee aber wieder verwarfen und die Scheibe dann gemeinsam mit dem Mitschnitt des Symphoniekonzertes in Melbourne auf den Markt brachten. So gesehen ist das vermeintliche "Alive IV" in dieser Kombination ein echtes Schmankerl und macht zusammen mit "Alive I - III" tatsächlich Sinn. Zum Schluss noch einmal ein Kommentar von Paul Stanley zur Zukunft von Kiss, der uns zu denken geben sollte: "Was ein Solo-Album für einen Musiker einfach lohnender macht, ist die Tatsache, dass man keinerlei Kompromisse eingehen muss", erklärte er, wohl wissend, dass er auf der Bühne nie Kompromisse eingehen musste. Dieses "Alive-Boxset" ist sein Zeuge!