Keith Flint – Ein Nachruf an den The Prodigy Fronter
Keith Flint ist tot. Diese Nachricht ging gestern durch die Presse und natürlich auch durch die sozialen Medien. Der The Prodigy Fronter verstarb mit 49 Jahren. Laut Aussage der Band hat sich Flint in seinem Haus das Leben genommen. Wir sind geschockt und versuchen ein paar Worte zu finden.
1994 war der Grunge auf dem Höhepunkt. Zumindest bis zum April, als sich Kurt Cobain das Leben nahm. Danach sollte der Knick kommen, bzw. stand man etwas orientierungslos da und fragte sich, was nun kommen sollte. Es dauert nicht lange und mit „Music For The Jilted Generation“ erschien am 4. Juli eine Platte, die die Musikwelt nachhaltig bewegen sollte. „No Good (Start The Dance)“ katapultierte die Band geradezu durch die Decke. Aber auch die restlichen Songs brachten so manche heimische Anlage an ihre Grenzen. Oder vielmehr die Bassboxen. „The Fat Of The Land“ sollte drei Jahre später folgen insbesondere Großbritannien zum Erschüttern bringen. „Firestarter“ war zu schockierend, „Smack My Bitch Up“ wurde als frauenfeindlich deklariert. Die Folge? Man verbannte die Videos von The Prodigy ins Nachtprogramm. Dies sollte aber den Erfolg nicht schmälern und man hatte mit dem Album sogar das schnellst verkaufte Album des Jahres ever in UK.
Das markante Erscheinungsbild polarisierte
„Breathe“ ist wohl noch heute eine Hymne, die sich allergrößter Beliebtheit erfreut. Eine musikalische Meisterleitung von The Prodigy als Band. Und dennoch ist und bleibt das Gesicht von The Prodigy immer mit einer Person verbunden. Keith Flint, der sich am 04. März das Leben nahm. Die grünen Haare, Piercings und auf der Bühne der personifizierte Wahnsinn. Jeder kennt Flint, die wenigsten wissen, dass aber Liam Howlett der Kopf der Band ist. Flint heuerte bei The Prodigy sogar als Tänzer an und wurde später erst zur Galionsfigur. Ein Mann, der polarisierte. Ein Typ, der quasi der Inbegriff dessen war, was man als exzessiven Lebensstil deklariert. Oder deklarieren muss. Flint war aber, und dies wissen die wenigsten, abseits der Bühne und durchaus wohlerzogener, sympathischer und insbesondere zuvorkommenden Mann. Ein Mensch, der ein schickes Haus auf dem Land hatte, um dort mit seiner Frau Picknicks abzuhalten oder auszureiten.
Die Band bestätigte schnell den Tod von Keith Flint
Am Morgen des 4. März ging eine Meldung bei der Polizei ein, dass man auf dem Anwesen bitte nach dem Rechten schauen solle. Gegen 8:10 Uhr wurde dort ein Mann für tot erklärt und wenige Stunden später bestätigte Liam Howlett via Instagram offiziell, dass sich Keith Flint über das Wochenende das Leben genommen habe.
„Die Nachricht ist wahr, Ich kann nicht glauben, das zu sagen, aber unser Bruder Keith hat sich übers Wochenende das Leben genommen. Ich bin zutiefst erschüttert, verdammt wütend, verwirrt und mein Herz ist gebrochen. R.I.P., Bruder. Liam“
Keith Flint und seine Frau haben sich getrennt
Wie im Nachhinein erst zu Tage kam, stand es um Flint privat nicht zum Allerbesten. Wie sich herausstellte haben seine Frau Mayumi Kai und er sich jüngst getrennt, das gemeinsame Haus soll bereits einem Makler zum Verkauf vorgelegen haben. Die Details zum Kaufobjekt entfernte man nach der Todesmeldung wieder umgehen. Insbesondere dahingehen fatal, da Keith Flint selbst das Haus als „sicheren Hafen“ bezeichnete und seine Frau für ihn der „Anker in seinem Leben sei“. Keith Flint hatte jahrelang mit Depressionen zu kämpfen, konnte sich aber in den letzten Jahren insbesondere durch seine Beziehung und eine gewisse Isolation wieder fangen.
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