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Während bei vielen Gruppen der Tod eines Bandmitgliedes das Ende einer Formation bedeutet, war es bei den Foo Fighters etwas anders. Alles fing in der Grungeband Nirvana an. Denn als sich ihr Frontmann Kurt Cobain 1994 umbrachte, war zwar seine Band Geschichte, doch durch diesen Schicksalsschlag entstand eine neue Musikgruppe. Dave Grohl, der damalige Schlagzeuger bei Nirvana, wollte seinen Traum vom Musiker-Dasein weiter verfolgen und rief die Foo Fighters ins Leben.
Der plötzliche Tod des Drummers Taylor Hawkins
Am Freitag, den 25. März 2022 starb der Schlagzeuger der Foo Fighters im Alter von nur 50 Jahren in Bogotá, kurz vor einem Tour-Gig auf dem Estereo Picnic Festival in der kolumbianischen Hauptstadt.
Todesursache war offenbar ein Herz-Kreislauf-Zusammenbruch. Inwieweit "gewisse Substanzen" dabei eine Rolle spielten, bleibt Spekulation.
Am folgenden Sonntag, den 3. April, sind die Foo Fighters bei der GRAMMY Verleihung für drei weitere GRAMMYs nominiert: für die beste Rock Performance ("Making A Fire"), den besten Rock Song ("Waiting On A War") und das beste Rock Album ("Medicine At Midnight") - 12 Grammys haben die Alternative Rocker in den letzten Jahren bereits abgeräumt.
Doch wie es mit den Foos ohne Hawkins nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Teilt die Band ohne ihren Drummer das Schicksal Nirvanas ...? Die laufende Tour wurde bereits gecancelt.
Dabei kann in der Anfangszeit nicht wirklich von einer Band gesprochen werden. Immerhin war Grohl das einzige Mitglied. Auf sich alleine gestellt, spielte er das Debütalbum ein. Es trug den Namen der Band und wurde 1995 auf den Markt gebracht. Lediglich ein Gitarrentrack wurde durch den Musiker Greg Dulli fremd beigesteuert. Im Studio konnte Grohl noch alles im Alleingang bewältigen, nur auf Tour konnte er so nicht gehen.
Daher holte er sich den Leadgitarristen Pat Smear, den Bassisten Nate Mendel und den Schlagzeuger William Goldsmith mit ins Boot. Er selbst spielte Gitarre und setzte sich nicht hinter die Becken. Sein damaliger Therapeut empfahl Grohl seinen Frust einfach rauszuschreien.
Rock’n’Roll anstatt Grunge
Gerade für die hinterbliebenen Nirvana-Fans war die Hoffnung groß, dass Dave Grohl den klassischen Grunge-Klang weiter verfolgte. Allerdings war dem nicht so, denn der ehemalige Schlagzeuger schlug mit seiner neuen Band rockige Töne an.
Die Foos sind eben eine klassische Rockgruppe. Trotz feinstem Rock und durchdachten Texten, fanden die Vier nur schwer Anklang. Immer wieder führten Interviews mit Grohl zu Fragen über Kurt Cobain und Nirvana. Es schien, als sei die Branche noch nicht bereit für eine neue Rockband.
Erst 1997 konnten sich die Rocker von ihrer Gründungsgeschichte befreien: Die Scheibe "The Colour and the Shape" etablierte die Musiker als eigenständige Truppe. Das Album brillierte durch sein hohes Niveau und die großartigen Stücke "My Hero", "Monkey Wrench" und "Everlong". Mit purem Rock’n’Roll schlugen sie in der Musikszene ein.
Wechselnde Besetzung bei den Foo Fighters
Trotz des aufkommenden Erfolges schien es innerhalb der Gruppe problematisch zu werden. Zwischen den Bandmitgliedern lief es einfach nicht mehr, sodass Pat Smear die Foos verließ. Die Leadgitarre hing sich Franz Stahl um. Auch hinterm Schlagzeug kam es zu einem Besetzungswechsel.
Anstatt William Goldsmith, schlug nun Taylor Hawkins auf die Felle ein. Zwei Jahre nach den internen Turbulenzen, veröffentlichten die Musiker die Platte "There Is Nothing Left To Lose". Ob der Titel nach den Wechseln der Bandmitglieder makaber oder trotzig ist, kann jeder selbst entscheiden.
Foo Fighters Alben
Zeitgleich mit dem neuem Album, übernahm Chris Shiflett die Leadgitarre. Mit dem neuen vierten Mann räumten die Tonkünstler im Jahr 2000 bei den Grammy Awards richtig ab. Sie wurden nicht nur in der Kategorie "Bestes Rock-Album" prämiert, sondern auch in der Kategorie "Short From Music Video" für das Video zum Lied "Learn to fly".
Um an diesen Erfolg anzuknüpfen, ging es wieder ins Studio. Dabei entstand das Album "One by One" (2002). Die darauf enthaltenen Stücke kündigten die Entwicklung der vierköpfigen Band an. Der Klang wurde rauer und von psychedelischen Parts untermauert. Mit der wachsenden Anerkennung in der Musikbranche, wurde Grohl immer öfter für Projekte anderer Künstler eingeladen.
Er schaute bei Tenacious D, Garbage, Killing Joke und den Bangles vorbei. Der Musiker wirkte rastlos und er schien beinahe arbeitssüchtig zu sein. Doch Grohl merkte bald, dass er durch seine ständigen Gastauftritte seine eigene Band vernachlässigte. Also wurden alle Musikerkollegen der Foos zusammengerufen und es wurden neue Lieder kreiert.
In Kaliforniern nahmen sie in ihrem eigenen Studio das Doppelalbum "In Your Honor" (2005) auf. Die Stücke brillierten erneut durch rockige Klänge und wurden dieses Mal durch akustische Parts aufgelockert. Nach dieser Veröffentlichung ging es auf Welt-Tournee: Von Neuseeland bis hin zu Deutschland zeigten die Instrumentalisten, was sie drauf hatten.
Weitere Foo Fighters Alben folgten, bis Grohl von 2007 bis 2009 sich erneut ausschließlich auf Gastprojekte fokussierte. Erst 2010 ging es weiter und Pat Smear hatte sich wieder die Rhythmusgitarre umgeschnallt. Gemeinsam brachten sie unter anderem "Wasting Light" (2011), "Medium Rare" (2011) und "Sonic Highways" (2014) in die Läden. Mit "Concrete and gold" (2017) und "Medicine at Midnight" (2021) legte man dann nochmal ordentlich nach.
2023 veröffentlichte die Band "But Here We Are". Lest die Review im EMP-Magazin:
Album Review zu "But Here We Are"
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